Meine Intoleranz, mein Reizdarm und wie ich lernte mir selbst zu helfen

Genauer hinschauen statt Reizdarm akzeptieren Reizdarm? Da muss etwas getan werden!

Ich hatte drei Monate auf den Termin mit dem Professor gewartet. Als mir die Sprechstunden­assistentin den Termin zuwies, dachte ich sie hätte einen Fehler gemacht. Nach unzähligen zu nichts führenden Arztbesuchen durfte ich endlich mit dem Professor für Gastroenterologie meiner Heimatuni sprechen.


Seit fünf Jahren quälten mich Durchfall und Bauchweh

Endlich werde ich vom Professor auf den neusten Stand der Wissenschaft gebracht, dachte ich. Endlich wird mir jemand helfen können. Er schaute sich meine Unterlagen an: Blut- und Allergietests. Ihm fiel sofort auf, dass mein Hausarzt bei mir Laktoseintoleranz diagnostiziert hatte, ohne aber je einen Test durchgeführt zu haben. Das ich weiter Beschwerden hatte war für ihn kein Wunder – vielleicht hätte ich ja ein Reizdarmsyndrom oder eine andere Intoleranz. Ohne mich anzuschauen sagte er, „Sie sind ein gesunder junger Mann, Herr Stratbücker. Die Reizdarmsyndrom Beschwerden sind eine nervige Sache und können viele Ursachen haben. Entspannen Sie sich. Dann machten wir einen Atemtest. Keine Laktoseintoleranz, keine Fructoseintoleranz, dafür Sorbit. Wieder ein neuer Fachbegriff. Wieder eine neue Umstellung. Wieder allen Angehörigen und Freunden etwas neues zu berichten. Allseitige Verunsicherung was ich denn nun vertrage. Was noch schlimmer war: Nach mehrwöchigem Einhalten der verschriebenen Diät bestimmter Früchte und Lightprodukte immer noch keine umfassende Besserung.


Dann wohl doch Reizdarm?

„Haben Sie schon Autogenes Training versucht? Manchmal verschwinden die Symptome ganz von alleine.“ Ich fiel aus allen Wolken. Noch ein Arzt, der mir nicht helfen konnte?! Noch einer, der weil er keine Ahnung hatte alles auf den mysteriösen Reizdarmsyndrom abschob. In wie vielen Krankenakten wird Reizdarmsyndrom diagnostiziert? Hat schon jemand bemerkt, dass die Ärzte es nur reinschreiben, weil sie keine Ahnung haben, was sie dem Patienten raten sollen und unter Reizdarmsyndrom man einfach alle möglichen Symptome zusammenfassen kann? Der Besuch beim Professor war Glück im Unglück.


Denn an dem Tag entschied ich mich meine Gesundheit in meine eigenen Hände zunehmen

Ich setzte mich in die medizinische Fachabteilung der Universitätsbibliothek und diese wurde für die nächsten Jahre mein zweites Zuhause. Ich studierte BWL und in meiner Freizeit las ich alles was ich zum Reizdarm und einer Fructose-, Lactose- und Sorbitunverträglichkeit finden konnte. Angefangen von Fachbüchern, bis zu den neusten Studien von US-Universitäten, alles was die Datenbanken der Bibliothek hergaben las ich wie ein Besessener. Zuerst verstand ich nur Bahnhof. All die medizinischen, chemischen und biologischen Fachausdrücke hörten sich für mich wie Chinesisch an. Doch nach und nach verstand ich mehr und musste immer seltener die großen Fachwörterbücher aufschlagen. Und plötzlich machte alles einen Sinn! Mühselig trug ich alle meine Erkenntnisse zusammen. Ich stellte meine Ernährung und Lifestyle nach diesen Erkenntnissen um und langsam sah ich eine Veränderung meiner Beschwerden. Ich experimentierte mit den Dosierungen und Nahrungsgruppen,  protokollierte minutiös jede Reaktion meines Körpers und notierte jede Besserung. Und tatsächlich, die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. Genaueres erzähle ich im nächsten Post.

Euer Jan

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